Haben Sie sich schon mal gefragt, was passiert, wenn man mehr als 30 mal dasselbe Wort schreibt? Die zwei Forscher Akira O’Connor (Senior Lecturer in Psychology, University of St Andrews) und Christopher Moulin (Professor of cognitive neuropsychology, Université Grenoble Alpes) haben bei 70% ihrer Probanden festgestellt, dass sie plötzlich aufhören, weil es sich seltsam anfühlt. Sie haben das Gefühl, das Wort besitze keine Bedeutung mehr, sei surreal oder sie verlören die Kontrolle über ihre Schreibhand. Es tritt das Gefühl der Entfremdung vom Vertrauten auf. Dieses seltsame Phänomen wird als Jamais-vu-Phänomen bezeichnet – das Gegenteil von Déjà vu. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet: noch nie gesehen.
Die Autoren schlussfolgern in ihrem Artikel:
„Jamais vu is a signal to you that something has become too automatic, too fluent, too repetitive. It helps us ‚snap out’ of our current processing, and the feeling of unreality is in fact a reality check.“
Der Artikel hat mich zum Nachdenken angeregt und ich habe mich gefragt, in welchen Bereichen außer beim Schreiben habe ich dieses Phänomen in meinem Leben schon mal beobachtet? Ist es der Hinweis „komme zur Ruhe“ und „steig raus aus der Getriebenheit“?