Die Graphologie im Unternehmen eingesetzt gibt Auskunft über die Belastbarkeit, Eigeninitiative, Kreativität, Beschaffenheit der geistigen Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Stolpersteine – und noch einiges mehr. In Kombination mit den Schriften des Arbeitsumfelds (Vorgesetzter und Kollegen) kann durch Einsatz der Graphologie im Unternehmen auch ermittelt werden, ob ein Bewerber in ein bestehendes Umfeld hineinpasst. Denn es hilft weder dem Angestellten noch dem Arbeitgeber, wenn eine Person an der falschen Stelle sitzt oder wenn sie mit Kollegen und Vorgesetzten zu viele Reibungspunkte hat. Ziel der Graphologie im Unternehmen ist es, den Platz zu finden, an dem ein Mensch seine beruflichen Kompetenzen am besten einbringen kann.
Ein besonderer Vorteil der Handschriftanalyse bzw. eines graphologischen Gutachten im Unternehmen ist, dass ein individueller Abgleich mit den Softskills der jeweiligen Stellenanforderungen vorgenommen werden kann. Dies kann von einer standardisierten Software nicht vorgenommen werden. Durch diesen Kontextbezug können auch unterschiedliche Bewerber für die gleiche Stelle besser miteinander verglichen werden.
In einem Interview mit der Zeitschrift HR Today erklärt der Schweizer Graphologe Hans-Peter Metzger, dass „die Vorselektion durch einen Schrifpsychologen (…) den Firmen Zeit und Kosten“ erspare. Dadurch, dass „eine Handschrift verrät, in welchen Bereichen Probleme liegen könnten, könne er Tipps für das Interview geben“.
Das graphologische Gutachten als Ergänzung zu einer Arbeitsprobe, einem Bewerbungsgespräch und Referenzen macht den Menschen plastischer und kann ein wertvoller Beitrag zur Entscheidungsfindung sein. Aufgrund des psychologischen Phänomens der „sozialen Erwünschtheit“ verhält man sich in der Bewerbungssituation anders: Verhaltensweisen werden „zensiert“, um nicht negativ beurteilt zu werden. Da der Graphologe mit dem Bewerber keinen Kontakt hat, wird das graphologische Gutachten als Messinstrument durch dieses Phänomen kaum beeinflusst. So kann im Vorfeld bereits viel Wissenswerte erkannt werden, dass sich im Normalfall erst später zeigt.
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